Wer das Amazon Partnerprogramm für seine Affilate-Seite verwendet, wird wohl auch schon mit Erstaunen festgestellt haben, daß nicht immer die Standard-Entgeltsätze der jeweiligen Kategorie ausbezahlt werden. Den Grund dafür möchte ich in diesem Artikel kurz beschreiben. Im vergangenen Jahr hat Amazon die Handhabung der Provisionsabrechnung angepasst. Seit Mai 2019 unterscheidet Amazon in Direkte Qualifizierte Verkäufe und Indirekte Qualifizierte Verkäufe. Wenn man die einzelnen Verkäufe anschaut, kann der Unterschied ziemlich ins Geld gehen.
Was ist der Unterschied?
Bis zur Änderung waren die Abrechnungen einfach nachvollziehbar. Für jedes verkaufte Produkt bekam der Affilatepartner den für die entsprechende Produktkartegorie angesetzte Provisionssatz. Dies gilt nun nur noch für Direkte Qualifizierte Verkäufe. Nun werden sich die meisten eine Frage stellen. Was ist nach Definition ein solcher Verkauf ist? Ein Direkt Qualifizierter Verkauf ist der Verkauf eines Produktes, welcher über einen Link beworben wurde oder ein Produkt welches sich in der gleichen Produktekategorie befindet, wie der verlinkte Artikel.
Ich weiß, der Satz ist nicht ganz einfach. Mit einem Beispiel wird es wohl leichter durchschaubar. Angenommen man verlinkt auf der Nischenseite ein Stillkissen. Ein Besucher klickt darauf und bestellt es danach bei Amazon. In diesem konkreten Fall wurde ein Direkter Qualifizierter Verkauf vollzogen. Auch wenn der Besucher sich für ein anderes Stillkissen wie das verlinkte entscheidet, ist es noch immer ein Direkter Verkauf. Dies aus dem Grund, da es sich um einen Artikel aus der gleichen Produktekategorie handelt. Nun entscheidet sich der Besucher aber gleich auch noch dazu eine neue Bratpfanne zu bestellen. Früher hätte man für dieses weitere Produkt den vollen Entgeltsatz für Küchenprodukte erhalten. Da der Affiliatepartner jedoch den Besucher nicht für Küchenprodukte zu Amazon geschickt hat, ist dies nun ein Indirekter Qualifizierter Verkauf und man bekommt nur die reduzierte Provision.
Durch die Unterteilung in Direkte und Indirekte Verkäufe kann es vorkommen, daß man einen hohen Umsatz generiert hat, jedoch die Werbekostenerstattung relativ tief ausfallen. Zu bemerken gilt noch, daß die Regel nicht für alle Produktkategorien eingeführt wurden. Bei Büchern, Babyartikeln oder Software wird keine Abstufung vorgenommen. Ich empfehle daher die von Amazon erstellte Übersicht der Standardentgeltsätze genauer zu studieren.
Warum die Unterteilung?
Nun kommt natürlich eine berechtigte Frage. Warum bezahlt Amazon nicht auf alle Produkte innerhalb einer Kategorie den gleichen Provisionssatz?. Mir und wohl vielen anderen kam folgende Antwort als erster Gedanke. Amazon möchte mal wieder seinen Gewinn optimieren. Dies wird wohl auch zum Teil so sein. Nur hat das Ganze mit hoher Wahrscheinlichkeit noch andere Gründe.
In den vergangenen Jahren haben sich viele Seiten im Web eingenistet, welche teilweise kaum erkennbare Affiliate-Links zu Amazon einbauten. Die einzige Absicht war jeweils nur, den Besucher auf Amazon zu führen, damit ein Cookie mit der eigenen Affiliate-ID gesetzt wurde. So konnte man Provisionen hamstern, falls der Besucher innerhalb der Frist von 24 Stunden nach Erstellung des Cookies etwas bei Amazon einkaufte. Die Links wurden im Verlaufe der Zeit nicht nur auf Webseiten eingebaut. Man platzierte sie sogar auf Social Network Plattformen und ganz findige Zeitgenossen fanden dazu auch noch illegale Möglichkeiten. Auf diese gehe ich hier jedoch bewusst nicht weiter ein.
Mit dem neuen Provisionsmodell dämmt Amazon die Lukrativität dieser Geschäftspraktiken ein wenig ein, da man mit einem gesetzten Cookie nicht mehr an allen Einkäufen gleichviel verdient. So nimmt man den schwarzen Schafen den Wind aus den Segeln. Seriöse Affiliate-Partner werden die über ihre Nischenseiten generierten Verkäufe meist innerhalb den beworbenen Produktsortimenten haben. Klar gibt es ab und zu auch einen Verkauf in einer anderen Kategorie, für welchen man nun weniger Provision erhält. Dies wird jedoch wohl nicht die Mehrzahl sein.
Konzentriert euch also weiterhin auf möglichst hochwertigen Content und erweitert diesen mit Produktplatzierungen. Die Besucher werden sich für die kostenlose Beratung mittels dem guten Content mit Käufen bedanken.